Jeden Montag ermutigt in die Woche starten
MontagsMoment | 29.12.25
Liebe CVJM-Community,
wie kannst du dich gerade einordnen?
A. Puh. Weihnachten ist geschafft.
B. Oh nein, Weihnachten ist schon wieder vorbei.
C. Ich bin noch voll im Weihnachtsflow.
Irgendwie ist es für mich nicht so leicht, mich darin zu verordnen, denn die Tage nach dem Weihnachtsfest haben für mich eine besondere Kraft. Ich kann mich erholen, sortieren, endlich wieder Lebensmittel einkaufen, Menschen treffen oder die Ruhe genießen.
Ich liebe diese Tage sehr, denn sie laden ein, das Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Rückschau halten, Dinge reflektieren, an Fotos mich erfreuen. Gleichzeitig ist Zeit, um das neue Jahr zu planen.
Es ist aber auch schön, draußen unterwegs zu sein. Die Natur zu beobachten, wo gerade scheinbar nichts los ist.
Dabei gibt es viel zu entdecken. Ein Spaziergang kann an diesen Tagen sehr guttun.
Vielleicht auch um über diese Fragen nachzudenken:
- Von wem konnte ich dieses Jahr lernen?
- Was habe ich zum ersten Mal ausprobiert?
- Welche Menschen sind mir wichtig geworden?
- Was möchte ich im nächsten Jahr nicht vermissen?
- Welche Entscheidung(en) möchte ich jetzt treffen?
Ich wünsche dir ein erholsames Durchatmen und Genießen dieser besonderen Tage.
Einen gesegneten Wochenstart und bis nächstes Jahr,
Nicole
Challenge:
Plane dir heute oder morgen einen kurzen (oder langen) Spaziergang ein und nimm dir eine Frage mit.

MontagsMoment | 22.12.25
Liebe CVJM-Community,
„Und wenn du denkst, es geht nicht mehr,
kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“
(Rainer Maria Rilke)
Was für ein schönes Gedicht.
Wann, wenn nicht in der dunklen Jahreszeit benötigen wir ein Licht, so klein es auch sein mag. Es nimmt die Dunkelheit und die Angst, spendet Wärme und gibt Freude.
Das berührt mich immer wieder neu, wenn das Jahr zu Ende geht, es länger dunkel ist und wir uns in wohlig warme Stuben zurückziehen. Wie schön ist es doch, da die beleuchteten Fenster und Türen zu bestaunen (und innezuhalten).
Damit der Rückzug in die Wohnung nicht zur Einsamkeit wird, gibt es in unserem Dorf die Aktion „Öffne deine Tür“. Wer möchte, öffnet seinen Hof, seine Tür. Diese wird dann zur Begegnungsstätte für alle Dorfbewohner. Jeder ist herzlich eingeladen. Gemeinsam wird gegessen, getrunken, gesungen und gequatscht. Alle Einnahmen werden als Spenden an gemeinnützige Zwecke gestiftet.
So kann jeder ein Licht sein, auch für andere. Ein Licht, welches andere Menschen erhellt, sprich erfreut. Ein solches Licht durfte ich kennen lernen, ziemlich genau vor einem Jahr, am 3. Advent, im offenen Türchen unseres Pfarrhofs.
Sie war gerade mit ihrer Familie ein paar Tage zuvor zugezogen und kannte niemanden. Wir verstanden uns auf Anhieb, konnten über alles reden und lachen. Und siehe, eine Freundschaft wurde geboren. Man kann auch sagen, sie schickte mir der Himmel.
Als ich wieder einmal einen Tiefpunkt hatte, sagte sie zu mir nur „hab Vertrauen“. Das ist mein inneres Mantra geworden und trägt mich seitdem.
Ich weiß, ich kann mein Leben Gott anvertrauen. Er wird es lenken, wie es für mich bestimmt ist. Er ist meine Leuchte, mein Licht in der Dunkelheit, so, wie auch meine Freundin, meine Familie. Dafür bin ich sehr dankbar.
Dadurch habe ich auch erkennen dürfen, dass ich loslassen kann. Mein Weg wurde mir schon lange vorbereitet, ehe ich geboren war. Mit diesem Wissen bin ich wieder etwas demütiger und aufmerksamer für die kleinen Dinge des Lebens geworden. Sei es eine herzliche Umarmung oder ein Lächeln in der Warteschlange. Auch dies kann einen Moment erhellen.
Ich wünsche euch, dass jeder ein Licht in der Dunkelheit hat, entweder es hat dich bereits gefunden oder findet dich noch. Aber eines ist gewiss, Gott ist bei dir, egal wie dunkelschwarz es auch ist. Und ich wünsche euch, ebenso ein Licht in der Dunkelheit für andere zu sein.
Einen gesegneten Start in diese Weihnachtswoche,
Alexandra
Challenge: Öffne dein Herz für andere, sei es eine Umarmung, ein liebes Wort oder eine gute Tat.

MontagsMoment | 15.12.25
Liebe CVJM-Community,
Derzeit lese ich ein Buch über den „Weihnachtsfrieden 1914“. Schon mal was davon gehört?
Es ist sehr aktuell, angesichts der Kriege in unserer Welt. Ein halbes Jahr nach Ausbruch des 1. Weltkrieges am 28.7.1914 standen sich an der 750 km langen Front zwischen dem Ärmelkanal und der Schweiz, die deutschen Truppen und die Armeen aus Belgien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich gegenüber. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits über eine Millionen Tote. Die Soldaten standen in ihren Schützengräben teilweise nur 75 – 100 m entfernt vom Gegner. Sie konnten sich sehen. Zwischen ihnen im Niemandsland lagen ihre erschossenen oder verbluteten Kameraden. Keiner von ihnen wusste, dass der Krieg noch weitere dreieinhalb Jahre dauern würde. Eigentlich wollten allen Soldaten zum Weihnachtsfest wieder zu Hause sein.
Es kam ganz anders. Am 24.12. geschah dann aber etwas, was es so in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hatte und bis heute nicht gibt. An weiten Teilen der Front wurden Weihnachtsbäume aufgestellt und es erklangen Weihnachtslieder. Auf keiner Seite wurde mehr geschossen. Befeindete Soldaten kamen aus ihren Verstecken heraus, gingen aufeinander zu und wünschten sich ein frohes Weihnachtsfest.
Habseligkeiten wurden zu Geschenken, man zeigte sich Bilder von den Familien und es soll sogar Fußballspiele im Niemandsland gegeben haben. Noch heute spricht man vom „Weihnachtswunder“ inmitten des Krieges. An manchen Frontabschnitten dauerte dieser Frieden sogar bis ins neue Jahr, trotz Drohungen der obersten Militärs.
Mir macht diese Geschichte Mut, an wirkliche Weihnachtswunder zu glauben. Ich möchte glauben, dass es dem Kind in der Krippe möglich ist, die Kriege in der Welt zu beenden. Ich möchte glauben, dass der „Friedefürst“ wirklich wiederkommt, so wie wir es im Lied „Tochter Zion“ besingen.
Ich wünsche euch allen diesen Glauben und diese Hoffnung für die kommende Woche und die bevorstehende Weihnachtszeit.
Euer Friedbert Reinert
Challenge: Überlege, wo es in deinem Umfeld nötig wäre, das der „Friedefürst“ einzieht und seinen „Friedensthron“ aufstellt. Bringe diese Anliegen im Gebet vor Gott.

MontagsMoment | 08.12.25
Liebe CVJM-Community,
Bist du eine traditionsbewusste Person?
Was gehört bei dir in der Advents- bzw. Weihnachtszeit dazu?
Vielleicht der Weihnachtsmarktbesuch, Plätzchen backen, im Altenheim singen, …
Und wann wird eigentlich aus einem Ereignis eine Tradition?
In der Nacht vom 7. auf 8.12.2025 wird in Kolumbien die „noche de las velitas“ – die Nacht der Lichter gefeiert. Ursprünglich eine katholische Feier zu Ehren der heiligen Maria. Geehrt wird ihre beispielhafte Offenheit dem „Retter der Welt“ Mutter zu werden.
Meine Frau und ich haben dieses Fest zweimal in Quindio/ Kolumbien miterleben können. Beeindruckend! Zu erleben, wie eine Kleinstadt in ein Kunstwerk von selbstgestalteten und liebevoll handgefertigten Laternen verwandelt wird, ist phänomenal. Ganze Nachbarschaften kommen Wochen vorher zusammen, um ihre Straße in ein abgestimmtes und einheitliches Kunstwerk zu verwandeln. Für ein paar Stunden an einem Tag wird Zeit und Geld investiert, um ein gemeinschaftsstiftendes Erlebnis zu schaffen. Ganz schön viel Aufwand für so kurze Zeit und lohnt sich das? Wo investiere ich mich, um andere zu bereichern?
Wieviel „WIR“ schaffe ich mitzugestalten bzw. positiv zu beeinflussen? Die Adventszeit ist eine gute Zeit für Traditionen. Advent bedeutet Ankunft, Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Welche Tradition nützt dir, um dich auf Jesus auszurichten. Oder welche für dich „neue“ Tradition könnte, dich hierfür bereichern?
Bei der Ankunft an der Krippe staunten alle über das BABY. Es war das Wunder! Und das passiert heute immer noch. Schau dir ein Baby an und du wirst STAUNEN!
Es zeigt: „Staunen und heilige Momente werden geschenkt“, nicht produziert oder created. In diesem Sinne sei offen und bereit für lebendige Tradition, die dein und das Herz deiner Mitmenschen berührt.
Ich wünsche dir eine bewusste Adventszeit
Tobias Nestler

MontagsMoment | 01.12.25
Der Weg zur Krippe
Liebe CVJM-Community,
Keine andere Zeit im Jahreskalender ist mit so viel traditionellen Bräuchen belegt, wie die Advents– und Weihnachtszeit. Für viele Menschen gehören sie einfach dazu. Andere können damit rein gar nichts anfangen.
Ich denke, Traditionen und Bräuche sind wichtig im Leben! Sie führen uns zu unseren Wurzeln zurück und diese geben unserem Leben einen Halt. Ein Großteil der Bräuche haben einen tiefen Hintergrund z.B. der Erzgebirgische Lichterbogen, der Licht in die dunkle Jahreszeit bringen soll. Der Adventskranz war in seinem Ursprung ein Wagenrad. Er sollte vor ca. 170 Jahren den Kindern die Zeit bis Weihnachten verschönern. Auch der Adventskalender, hatte dieses Anliegen. Adventsschmuck, ein Adventsgottesdienst oder das Weihnachtsoratorium gehören ebenso zu diesen Traditionen. Sie alle wollen uns einstimmen auf die Zeit bis Weihnachten.
Advent hat etwas mit dem Weg zur Krippe zu tun. Damals gab es zwar keine Pyramiden, Schwibbögen oder Räuchermännchen, aber es gab z.B. einen Stern, Hirten, die sich auf den Weg machten, es gab dunkle Nächte, es gab Maria und Joseph die unterwegs waren, auch Waisen – ja sogar Weihrauch zum Räuchern war dabei!
Viele der heutigen Bräuche erinnern mich an diese Geschichte aus der Bibel. Jedes Jahr im Advent wird mir vom neuen klar, dass auch ich auf einem Weg bin. Dabei erfreuen mich dann auch erleuchtete Fenster oder das natürliche Licht der Kerzen. Mit diesem natürlichen Licht bekommt selbst diese dunkle Jahreszeit eine gemütliche und erwärmende Atmosphäre. Eigentlich wünschte ich mir in unseren Häusern viel mehr von diesem Licht, ähnlich wie im Erzgebirge. Es erinnert mich an das Wunder, von Betlehem und auf den nicht ganz einfachen Weg bis dahin.
Einen gesegneten Tag,
Friedbert Reinert
Challenge: Genießt in dieser Woche die Dunkelheit und zündet eine (oder mehrere) Kerzen an. Überlegt dabei, welche Adventsbräuche für euch als Kind wichtig waren und vielleicht noch heute sind.

